Ein harmonisches Doppel

Seit zwei Jahren spielen Dieter Körber und Carsten Beck gemeinsam Tischtennis

Zell (pm)   Carsten Beck holt noch einmal tief Luft, dann nimmt er den Tischtennisschläger inklusive Ball in die Hand. Er ist konzentriert, zielt und startet mit seinem Aufschlag auf die gegnerische Seite. Als der Ball zurückgeschlagen wird, steht Dieter Körber schon bereit. Er pariert den Schlag souverän und schickt ihn zurück. So geht das Spiel weiter. Heute ist es nur ein Training, aber seit mittlerweile rund zwei Jahren spielen beide auch auf Turnieren. Dass Carsten Beck ein Handicap hat, war für beide nie ein Thema, genauso wenig, dass Dieter Körber als Geschäftsführer der Mainfränkischen Werkstätten theoretisch der Vorgesetzte von Werkstattmitarbeiter Carsten Beck ist. „An der Tischtennisplatte ist jeder gleich, es ist egal ob einer ein Handicap hat oder nicht, welchen Beruf er ausübt oder wie alt er ist. Der Sport ist klassenlos und verbindet einfach. Das ist es auch, was ich so daran mag“, erklärte Dieter Körber.

Auch Carsten Beck sieht das nicht anders. Er war es sogar, der Dieter Körber vor zwei Jahren überhaupt dazu überredete, wieder mit dem Sport anzufangen. 12 Jahre lang hatte Dieter Körber in Margetshöchheim Tischtennis in der Jugend gespielt, bevor er jahrelang pausierte. „Ich hatte von unserem Sportlehrer Zenon Droszcz erfahren, dass Dieter Körber Tischtennis spielen kann, da habe ich ihn einfach gefragt, ob er mal gegen mich spielen möchte“, erzählte Carsten Beck lächelnd. So kam es, dass beide in den Mittagspausen gemeinsam in den Mainfränkischen Werkstätten an der Platte standen und kurz darauf auch im Verein in Zell. Dass beide mittlerweile im Doppel spielen, war die Entscheidung des Trainers. „Ich glaube er fand auch, dass wir im Spiel gut harmonieren. Wir lernen viel voneinander und werden gemeinsam immer besser“, so Dieter Körber.

Zwei Mal die Woche trainieren die beiden in Zell. Carsten Beck trainiert zusätzlich einmal die Woche in der Mannschaft der Mainfränkischen Werkstätten. Aktuell spielen beide in Zell in der vierten Mannschaft der dritten Kreisliga. Neben dem Training ist auch das Miteinander außerhalb der Halle für das ganze Team wichtig. Mit dem Ende des Trainings ist es nicht vorbei. Auch ab und an zusammen zum Essen oder einfach etwas trinken zu gehen gehört nach eigener Aussage dazu. Sportlehrer und Ex-National-Tischtennisspieler Zenon Droszcz ist begeistert von dem ungewöhnlichen Doppel: „Es wird immer von Inklusion gesprochen und dass man sie besser etablieren muss. Hier wird sie in meinen Augen seit zwei Jahren in Reinform gelebt.“ Ob nun Inklusion oder nicht, für Carsten Beck und Dieter Körber zählt nur eins: Weiterspielen – auch wenn sie, was die Zukunft angeht, eher unterschiedliche Ansichten haben: „Ich habe mir als Ziel gesetzt, es irgendwann mal in die Bundesliga zu schaffen, Dieter ist da eher bescheidener“, strahlte Carsten Beck.

Froh über das gemeinsame Hobby
Froh über das gemeinsame Hobby: (v.l.n.r.) Carsten Beck, Werkstattmitarbeiter in den Mainfränkischen Werkstätten und Dieter Körber, Geschäftsführer der Mainfränkischen Werkstätten freuen sich auf das nächste Match.

 

Konzentriert
Konzentriert: (v.l.n.r.) Dieter Körber, Geschäftsführer der Mainfränkischen Werkstätten startet mit dem Aufschlag des Tischtennisballs, während Carsten Beck bereits konzentriert wartet.

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